Es rächt sich nun, dass Weißensee nicht an das U-Bahnnetz angebunden ist
Überall in Berlin fährt eine U-Bahn. Selbst in Hönow. Nicht aber in Weißensee, was vom Antonplatz (hier wäre prima Platz für einen kleinen, schmalen Eingang zu einem kleinen Bahnhof) viel zentraler (und deshalb nun auch voller) ist, als manche denken. Der Mensch damals wusste es einfach besser, in den 50ern und 80ern gab es ja 2 Anläufe, die U-Bahn für Weißensee zu realisieren. Hätte man es mal gemacht. Denn wer heute viel Straßenbahn fährt, weiß: Zu den Stoßzeiten brechendvoll - und der Takt ist schon extrem verdichtet. Stellen Sie sich mal auf eine Verkehrsinsel in der Berliner Allee und drehen sie sich im Kreis. Ich verspreche Ihnen: Sie werden mindestens 3 Straßenbahnen auf einmal sehen. Was sie noch sehen, ist viel Stau, durch den Kiezblock noch mehr. Klar kann man sich immer einfach das Popcorn nehmen, mit dem Finger auf andere zeigen und sagen: "Fahr doch Fahrrad!" oder "Fahr doch mit der Tram!". Das sind dann meistens aber die Leute, die nicht selbst pendeln müssen (die Berliner Allee ist ja auch eine Bundestraße und als solche wichtig) und diese Leute sind meistens auch gleichzeitig GEGEN die U-Bahn, mit Verweis auf die ach so tolle Anbindung durch die Straßenbahn, die man ja noch ausbauen könne (wie?, frage ich mich. Noch mehr Taktverdichtung ist nicht möglich. Sieht jedes Kind.) und verweisen auf angeblich viel zu hohe Kosten eines U-Bahnbaus - und das wäre ja alles nicht machbar. Bereits existente U-Bahnlinien in Berlin widerlegen diese Behauptung doch eindeutig. Um das ganze Gerede hier abzurunden: Eine U-Bahn, mit der man in 5min am Alex ist, würde viel mehr Menschen, die jetzt mit dem Auto fahren, auf die Schiene bringen. Freiwillig. Denn mal ehrlich: Verbieten kann man keinem das Auto. Es braucht einen attraktiven ÖPNV zum freiwilligen Umstieg. Bin ich ganz sicher. Bis dahin bleibt die Berliner Allee aber eines: Ein Nadelöhr für Autos, mit der Folge langer Staus. Und die langen Staus sind der Beleg dafür, dass die hochgelobte, aber oft volle Straßenbahn nicht attraktiv genug ist, um mehr Menschen vom Auto auf die Schiene zu bewegen.