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Realistisch bleiben und sich um Sinnvolleres kümmern

Hermsdorf Anregung Radverkehr Fußverkehr Kfz-Verkehr inkl. Wirtschaftsverkehr ÖPNV Grünflächen Aufenthalt Sonstiges

Hermsdorf hat fast 17.000 Einwohner. Die Heinsestraße ist für fast alle die einzige Shoppingzeile in der Nähe, die fast alles - teils essentielle Geschäfte - zu bieten hat. Viele Hermsdorfer müssen dafür auch einen etwas größeren Weg von bis zu 1,2-1,5km+ zurücklegen.

Natürlich entsteht hier auch ohne Durchfahrer "Verkehr" bzw. Problematik bei den Parkplätzen/Halten in zweiter Reihe, das ist doch absolut logisch und natürlich nehmen viele bei dieser Distanz das Auto, denn Einkäufe wollen transportiert werden - auch zeitlich sinnvoll. Fahrradfahren ist schön und gut, doch hat nicht jeder Lust auf die Pflasterstraßen oder auf den Hermsdorfer Damm.

Prinzipiell stellt sich sowieso erstmal die Frage nach dem "Warum überhaupt?". Da wird mit Worthülsen a la Lebensqualität, Attraktivität, Verweildauer und zu guter letzt Klimawandel um sich geworfen. Lebensqualität - für wen ?  Für halb Hermsdorf, dass sich im hohen Alter befindet und auch streckenmäßig auf das Auto zur Heinsestraße angewiesen ist? Oder für ein paar Menschen, die anscheinend für den Anstoß dieser Idee auf politischer Ebene sehr laute Stimmen hatten; denen es anscheinend zu gut geht und die gerne ein utopischeres, autofreies Bildnis mittags beim Kaffeetrinken erleben würden, weil Sie selbst kein Auto benötigen und oder auch die Zeit dafür haben? Die gesamten Argumente des VCD Nordost sind weder durchdacht, noch im Sinne ihrer eigenen Sache.

 

"Davon ...(Durchgangsverkehr)hat auch der Einzelhandel gar nichts. Stattdessen brauchen wir mehr Aufenthaltsqualität für eine längere Verweildauer und mehr Grün, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen"

 

Richtig, vom Durchgangsverkehr hat der Einzelhandel nicht unbedingt etwas. Und wenn sich in Zukunft vom restlichen, angeblichen -nur- 1/3 es sich die Leute dann auch zwei mal überlegen, ob sie nicht lieber irgendwo mit Park- oder im Zweifelsfall - Durchfahrtmöglichkeiten hinfahren, dann verliert die Straße Kunden, so einfach ist das. Verweildauer - die ändert sich dann, weil da ein kleiner Grünstreifen zwischen Döner/Brillenladen und dem Weg zur S-Bahn bzw. Platz befindet? Menschen, die in der Heinse "verweilen", tun dies bei Laufer, Zwei Kraniche usw. und nicht auf den dann 2-3 neuen Holzbänken und ich glaube auch nicht, dass Laufer noch mehr Sitzmöglichkeiten so weit draußen benötigt.

 

Schlimmer wird es jetzt sogar noch mit dem Klimawandelargument. Ein paar m² grünes Gras sollen dann hilfreich gegen den Klimawandel sein, dass aber der 2/3 Durchgangsverkehr nicht einfach verschwindet, sondern sich einen anderen, einen Umweg suchen muss und wird - z.b. Glienicker Str. - Ulmenstr., wo bekanntlich ja gerade im Stück zu Lidl hin aller tollste Durchfahrt geboten ist (Ironie) oder die andere Richtung zur Hohefeldtstr - wo fast immer Chaos herrscht - oder sogar noch umwegsamer - wird hier einfach mal eben weggedacht. A la der "Verkehr verschwindet erstmal vor unseren Augen, also haben wir der Umwelt geholfen".

 

Ich stelle mal eine einfache Rechnung auf: Ein paar m² Gras und 3-4 Bäume gegen 2/3 der Autos, die dann zwei mal einen Umweg fahren müssen, länger stehen und "Stau" verursachen plus der Anteil der 1/3, der dann lieber einen weiteren Weg in Kauf nimmt und der Heinse fern bleibt. In dieser Rechnung verliert der Grünstreifen so absurd hoch, ihr helft damit dem Klimawandel. Nur die Optik vor Ort, was dann ein paar Kaffetrinker vor ihren Augen haben, das sieht dann "gut" aus für die Umwelt, hat bloß nichts mit der Realität zu tun. Wenn Vater Staat Geld in unsere Gemeinde investieren will, so gibt es unzählige sinnvollere Sachen. - Sicherheit. Die Einbruchsrate bricht in den letzten Monaten einen Rekord nach dem anderen. Straftaten werden immer skrupelloser, öffentliche Überfälle, körperliche Gewalt- ist das noch Hermsdorf?

Davon ist ja einiges an Bahnfhofsnähe passiert.

Was glaubt denn der VCD Nordost, was auf dem Grünstreifen passiert, sobald es dunkel bzw. spät wird? Richtig, da werden dann Gruppierungen rumlungern - abhängen, eventuell alkoholisiert und da darfst du dann durchlaufen, wenn du zur S-Bahn willst oder spät nachts noch aus der Innenstadt kommst. Ist übrigens ein gängiges Bild europaweit, wenn der Bahnhof so einen "Platz" davor bietet. Es gibt auch so unzählige kleinere Investitionen, die neue Lebensqualität schaffen oder alte wiederherstellen könnten. Was ist mit dem Trimdichpfad? Wieso musste der eingespart werden? Wieso arbeitet man hier nicht mit den anderen Ortsteilen zusammen? Wie wäre es mit besseren Sitzgelegenheiten bzw. einer Überdachung für die hinterm S-Bahnhof auf den Bus wartenden Menschen, die bei Regen drinnen warten müssen oder den Ausgang blockieren? Wieso sehen die S-Bahn Tunnel so fürchterlich aus, es ist eine Katastrophe.

 

Die Liste nötiger wie möglicher Investitionen ist so unendlich lang, keine Ahnung, wie man sich den Luxus überhaupt erlauben kann, an so eine Umgestaltung zu denken. Ihr schadet damit dem Umsatz der Geschäfte, der Umwelt und möglicherweise der Sicherheit. Es sollte ein Votum für alle Hermsdorfer geben und nicht von irgendwelchen Fremden bestimmt oder vorgeschlagen werden. Vielleicht kommen dann auch sinnvollere Argumente auf beiden Seiten zu stande und nicht so ein oberflächlicher Unsinn wie vom VCD Nordost.  

 

 

 

 

 

hazelrah9 bearbeitet am
Referenznr.: 2023-16125

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