S-Bahnbogen 432 - Flensburger Str. 19 - 27
Zwischen den S-Bahnstationen S-Bellevue und S-Tiergarten liegen die Gleise der S-Bahn und Deutschen Bahn, verlaufend über S-Bahnbögen, zunächst direkt neben den historischen Häusern der Flensburger Straße. Zwischen den 1957 neu errichteten Gebäuden Flensburger Str. 19/21 und 27 und der Bahntrasse liegt noch ein Garten. Die Gleise liegen etwa in Höhe der Balkone im 2. OG der Flensburger Str. 19/21. Der Abstand zur Bahn vergrößert sich von der 19 bis zur 27.
Tagsüber verkehrt die S-Bahn im ca. 3 min-Takt, wobei sich oft zwei S-Bahnen in entgegengesetzter Richtung begegnen. Auf den hinteren Gleisen verkehren Züge der DB und der ODEG.
Der Lärmpegel liegt zwischen 56 und 63 dB, mit Spitzen von über 70 dB, gemessen mit einer Smartphone-App. Bei einer Messung durch das Umweltamt wurde ein Durchschnittswert von 70 dB ermittelt. Auf den Balkonen ist das Vorbeifahren der Bahnen auch durch Vibrationen spürbar.
Nach der Sanierung der Strecke erhöhte sich die Lärmbelastung erheblich, bis, nach massiven Beschwerden der Anwohner, Lärmschutzmaßnahmen ergriffen wurden. Die Räder der Bahnen sollen jetzt mit einer schalldämmenden Flüssigkeit besprüht werden.
Außer der Lärmbelastung fällt auf, dass, insbesondere seit der Sanierung, die Gartentische und -Schirme mit einer schwärzlichen, schmierigen Schicht überzogen werden. Bei bestimmten Wettersituationen und Windrichtungen ist der Dreck in der Luft deutlich zu riechen.
Beide Arten der Emissionen (Lärm, dreckige Luft) könnten wahrscheinlich deutlich reduziert werden, wenn am Gitter der Hochtrasse dezente Schall- und Dreckschutzverkleidungen angebracht werden würden. Eine massive Schallschutzmauer hingegen würde das Landschaftsbild zu stark beeinträchtigen und wird daher auch von mehreren Anwohnern abgelehnt.
Es sollte daher durch Fachleute überprüft werden, ob eine Verkleidung des Geländers der Bahnstrecke zwischen der Flensburger Str. 19 bis 27 mit Schallschutzelementen zwecks Reduzierung der Lärm- und Staubbelastung machbar und zweckdienlich ist. Es wäre dabei auch zu prüfen, ob eine Reduzierung des Elektrosmogs möglich ist. Diese Belastung durch elektromagnetische Strahlung macht sich durch Unterbrechung der Mobilfunkverbindungen bei vorbeifahrenden Zügen bemerkbar.
Schallschutzfenster wurden zur Bahnseite hin, teils finanziert durch die DB, bereits vor über zehn Jahren eingebaut. Diese nutzen aber wenig im Sommer und gar nichts auf den Balkonen und im Garten. Auch halten sie keine dreckige Luft ab.
Eine weitere Erleichterung wäre, wenn die Züge nicht mehr zu bestimmten Zeiten, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen, minutenlang vor der Flensburger Str. angehalten würden, um dann mit laut hochfahrenden Elektromotoren wieder zu starten.