Trans* Day Of Remembrance 2021 - Berlin

[Triggerwarnungen: Tod, Suizid]

Jedes Jahr findet am 20. November der Trans* Day Of Remembrance (TDOR) statt. Ein Gedenktag an dem der ermordeten trans* Personen und gender-nonconforming Menschen gedacht wird.

Trans* ist ein Oberbegriff für Menschen, die sich nicht oder nur teilweise mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Trans* ist der Buchstabe T in der Abkürzung der LGBTIQ*-Community. Mehr Infos dazu gibt’s bei queeren Vereinen oder zum Beispiel bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes unter: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/diskriminierungsmerkmale/geschlecht-und-geschlechtsidentitaet/trans/trans-node.html

Bereits seit dem letzten TDOR gibt es über 400 bestätigte Berichte über Ermordungen bzw. Suizide nur aufgrund des vermeintlichen nicht-passen in die Erwartungshaltungen an „typisch Mann und Frau“. Die Dunkelziffern sind viel höher. Auch in Berlin als Regenbogen-Hauptstadt ist es wichtig an diesem Tag der Verstorbenen zu gedenken und gleichzeitig ein Zeichen zu setzen „Du bist nicht allein.“. In Berlin gab es erst vor kurzer Zeit einen Suizid (Alexanderplatz), der zeigt, dass es kein abstraktes Thema irgendwo in der Welt ist, sondern auch in Deutschland und in Berlin eine Beachtung bekommen muss. Aus diesem Grund organisieren wir als Aktivitst*innen eine Gedenkveranstaltung mit anschließendem „Zug der Stille“ durch den Regenbogen-Kiez zur AHA-Berlin. Die AHA ist ein queerer Verein in der Monumentenstraße, der uns die Räume für eine Abschlusskundgebung und ein anschließendes Film-Screening zur Verfügung stellt. Aufgrund der zu erwartenden Kälte und der vorhandenen Ausstattung, um einen thematisch passenden Film zu zeigen, sind wir der AHA sehr dankbar für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten. Ein Hygienekonzept basierend auf der aktuellen Corona-Verordnung liegt vor. Die Filme werden freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Berlin Lesbian Non-Binary Filmfest, eine queere Organisation über die die Lizenzen organisiert werden.

Während der Auftaktveranstaltung in der Nähe vom Nollendorfplatz wird es neben ein paar Redebeiträgen auch eine zeremonielle Niederlegung eines Gedenkgegenstandes geben. Aufgrund der kurzen Vorlaufzeit und des geringen (hoffentlich von der Regionalkasse geförderten) Budgets wird der Gedenkgegenstand nur eine temporäre, selbst gebastelte Lösung sein. Den Wunsch bzw. die Forderung einen permanenten Gedenkort und -gegenstand in Zukunft in Berlin zu errichten, tragen wir an die Politik heran und hoffen, dass dies in den kommenden Jahren umgesetzt wird.

Sowohl bei der Kundgebung als auch während der Demonstration werden Kerzen zum Einsatz kommen. Da es bei starkem Wind kaum möglich ist echte Kerzen brennen zu lassen, planen wir auch die Anschaffung von LED-Kerzen. Diese haben außerdem den Vorteil, dass sie auch z.B. von motorisch eingeschränkten Personen ohne Verletzungsgefahr getragen werden können. Ein Banner sowie gebastelte Plakate werden die Botschaft des Tages transportieren und der verstorbenen Menschen gedenken. Ein Flyer/Hand-Out für Passanten ist auch geplant, damit Leute informiert werden was dort gerade stattfindet.

Die gesamte Organisation und Durchführung inkl. auch zum Beispiel Erstellung von Hygienekonzepten erfolgt komplett ehrenamtlich.