Johanna - Ein freies Lastenrad für Johannisthal - Versicherung und Wartung
Mithilfe von finanziellen Mitteln der Kiezkasse Johannisthal hat das Netzwerk Fahrradfreundliches Treptow-Köpenick (NFTK) 2019 das Lastenrad Johanna angeschafft. Das NFTK ist eine offene Gruppe von Bürger*innen sowie interessierten Initiativen und Organisationen des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick und setzt sich unabhängig und überparteilich für eine Verbesserung der Radwege und der Radinfrastruktur ein. Das Netzwerk ist Teil des Vereins Changing Cities e.V. Die zentralen Forderungen des NFTK sind sichere Radwege an Hauptstraßen, der Bau von Fahrradstraßen bzw. die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr, ein besseres Bewusstsein aller Verkehrsteilnehmer*innen sowie eine bessere Lebensqualität. Das Netzwerk sieht sich als Impulsgeber, wie der alltägliche Radverkehr (zukünftig) besser funktionieren kann.
Die Forderungen sollen durch verschiedene Aktionen und Projekte erreicht werden. Ein wichtiger Aspekt ist es, den Bürger*innen des Bezirks Treptow-Köpenick Alternativen zum motorisierten Individualverkehr aufzuzeigen. Lastenräder eignen sich dafür besonders, da sie – je nach Größe und Modell – mit dem Fassungsvermögen eines Kleinwagens gleichzusetzen sind. Sogenannte freie Lastenräder bieten ein niederschwelliges Angebot für alle Bevölkerungsschichten, die sich nicht sofort ein Lastenrad anschaffen, sondern das Fahren mit einem Lastenrad erstmal ausprobieren möchten. Sie stehen an zentralen Orten, wie Bibliotheken, Stadtteilzentren, Jugendklubs oder Cafés des Bezirks kostenlos zur Ausleihe bereit.
Das Lastenrad Johanna steht am Standort des Jugendzentrums JuJo in der Winckelmannstraße 56. Die Mitarbeiter*innen des Jugendzentrums übernehmen den Verleih an die Nutzer*innen, die organisatorischen und administrativen Strukturen stellt der ADFC Berlin mit dem Projekt fLotte bereit. Das Lastenrad für Johannisthal wird außerdem regelmäßig von den Mitarbeiter*innen des Jugendzentrums sowie vom NFTK beworben. Es wurde im ersten Jahr nach dem Start sehr gut angenommen und erfreut sich stetiger Beliebtheit.
Die Ausleihe des Lastenrades ist kostenlos. Durch die zentrale Lage des JuJos haben viele Bewohner*innen Johannisthals die Möglichkeit, das Rad auszuleihen, ohne weite Strecken zum Standort zurücklegen zu müssen. In unmittelbarer Nähe liegt der Landschaftspark Johannisthal/Adlershof – ein ideales Ausflugsziel für Familien, die ihre Kinder bequem an der frischen Luft in einem Lastenrad transportieren wollen. Nicht nur Kinder finden im Lastenrad Platz, auch größere Einkäufe können damit transportiert werden. Der Einkauf von Erde und Pflanzen für den Garten, ein Fest mit Freund*innen oder die Renovierung der Wohnung – mit einem Lastenrad lassen sich alltägliche Wege mit einem nachhaltigen Verkehrsmittel organisieren.
Ziel des Projektes ist, eine Alternative zum Auto zu schaffen. Viele Haushalte verzichten bewusst darauf, sich ein eigenes Auto anzuschaffen, was den öffentlichen Raum entlastet. Mit einem ausleihbaren Lastenrad können auch schwere Lasten transportiert werden. Somit wird für eine klimafreundliche und CO2-neutrale Alternative zum Auto geworben. Damit leisten Lastenräder einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Bezirk. Zudem können langfristig Nachbarschaften gestärkt werden, da ein gemeinschaftlich genutztes Lastenrad sowohl die nachbarschaftliche Kommunikation verbessert, als auch Engagement und einen Einsatz für eine Verbesserung des eigenen Wohnumfelds hervorruft. In Zeiten der Covid19-Pandemie kann ein Lastenrad auch Strukturen der Nachbarschaftshilfe unterstützen, z.B. für den Transport von Lebensmitteln zu Menschen, die ihre Wohnung nicht verlassen können oder wollen.
Damit das Lastenrad auch weiterhin im Einsatz bleiben kann, werden finanzielle Mittel für die Wartung und Versicherung benötigt. So kann das Rad einmal jährlich gewartet und Schäden behoben werden. Durch die Versicherung werden das verbliebene Diebstahlrisiko sowie Reparaturkosten über der Selbstbeteiligungsgrenze im Falle von größeren Schäden abgedeckt.
Projektidee von: Changing Cities e.V.