Restaurierung der denkmalgeschützten Sauerorgel in Berlin-Altglienicke
Ziel des Projektes ist es, die denkmalgeschützte Sauerorgel der Pfarrkirche Berlin-Altglienicke klanglich und optisch wieder in ihrer ursprünglichen Pracht erstrahlen zu lassen. Die Orgel begeht im Jahr 2020, wie auch die Kirche, ihr 125-jähriges Jubiläum.
Bereits während der Konzeption der Orgel 1895 wurden wichtige Klangfarben der Orgel aus Kosten- und Platzgründen nicht realisiert. So fehlen z.B. charaktervolle Zungenstimmen, welche für die Darbietung von Orgelwerken der Romantik und Gegenwart unabdingbar sind. Außerdem wurden in den 1960er Jahren fünf Register stark verändert, um einen neobarocken Klang zu erreichen, der dem damaligen Geschmack der Zeit entsprach. Diese erheblichen Einschränkungen im Klang der Orgel sollen mittels neuester Digital- und Audiotechnik beseitigt werden. Die moderne digitale Tonerzeugung ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die fehlenden Klangfarben und der Originalklang der veränderten Register überzeugend rekonstruiert und nahtlos in die Orgel integriert werden können.
In der Zeit des 1. Weltkriegs wurden die sichtbaren Pfeifen, die s.g. Prospektpfeifen, zu Kriegszwecken requiriert und später durch minderwertige Zinkpfeifen ersetzt. Dieses Metall enttäuscht nicht nur durch seine stumpfe graue Farbe – im Gegensatz zum silbrigen Leuchten des Zinns – sondern auch durch den Klang, den Zinkpfeifen erzeugen. Pfeifen aus Zinn besitzen den weicheren und edleren Ton. Daher sollen die Zinkpfeifen durch Pfeifen aus Zinn von der Orgelbau-firma Sauer ersetzt werden.
Beide Maßnahmen, die elektronische Erweiterung und die Erneuerung der Prospektpfeifen, dienen der klanglichen und optischen Restaurierung der denkmalgeschützten Orgel. Im ersten Schritt soll die Erneuerung der Prospektpfeifen erfolgen. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Orgel findet im Sommer 2020 eine Reihe von Orgelkonzerten statt, in denen die neuen Pfeifen bereits erklingen sollen. Anschließend ist die elektronische Erweiterung vorgesehen.