Kein Kettensägen-Massaker an den schönen Straßenbäumen -> Planung in die Tonne!
Leider gehört die gesamte Planung der Neugestaltung der Ollenhauerstraße in die (digitale) Tonne! Die hier vorgelegte Planung erinnert sehr an die 1950er bis 1970er Jahre, als die autogerechte Stadt das Ziel solcher Planungen war.
Im Jahr 2024 wäre eine Planung vorzulegen, die das Ziel hat, den Herausforderungen des Klimawandels, der alternden Gesellschaft und der sozialen Inklusion Rechnung zu tragen. Letztlich geht es doch darum, wie mit den knappen Steuermitteln Lebensqualität, Umweltfreundlichkeit und soziale Inklusion sichergestellt werden können. Eine zeitgemäße Planung müsste die folgenden Punkte ernsthaft berücksichtigen:
1. Anpassung an den Klimawandel
Grünflächen und Stadtbäume: Förderung urbaner Wälder, Parks und Grünflächen, um die städtische Hitzeentwicklung zu mindern, CO₂ zu binden und die Luftqualität zu verbessern.
Klimafreundliche Infrastruktur: Ausbau nachhaltiger Energiequellen, energieeffizienter Gebäude und klimaneutraler Mobilitätskonzepte wie Radwegenetze und öffentlicher Nahverkehr.
Regenwassermanagement: Einrichtung von Versickerungsflächen, Rückhaltebecken und Dachbegrünungen zur Prävention von Überschwemmungen durch Starkregen.
2. Alternde Gesellschaft
Barrierefreiheit: Schaffung barrierefreier Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen, Wohngebäuden und dem Verkehr.
Inklusion: Förderung altersgerechter Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser und seniorenfreundliche Quartiere mit kurzen Wegen zu Geschäften und Dienstleistungen.
Gesundheitsinfrastruktur: Ausbau von Gesundheitszentren, Grünflächen und Begegnungsräumen, die körperliches und soziales Wohlbefinden fördern.
3. Soziale Resilienz und Inklusion
Gemeinschaftsförderung: Gestaltung von Begegnungszonen, die sozialen Austausch und Integration ermöglichen, insbesondere für marginalisierte Gruppen.
4. Nachhaltige Mobilität
Förderung von Fuß- und Radverkehr: Reduktion des motorisierten Individualverkehrs zugunsten emissionsarmer Alternativen.
Öffentlicher Nahverkehr: Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes, um Mobilität für alle Altersgruppen sicherzustellen.
5. Krisenfestigkeit
Resiliente Quartiere: Planung von Stadtteilen, die bei Krisen wie Hitzewellen oder Pandemien Selbstversorgung und Sicherheit ermöglichen.
Danke, dass Sie bis hierher gelesen haben.
Der Knaller kommt noch: Es sollen im Zuge der Neugestaltung nämlich106 Straßenbäume gefällt werden, damit die zwei Fahrstreifen erhalten bleiben können. Wer soll das in der Zeit der Klimakrise verstehen? Es ist doch bekannt, dass Neupflanzungen auf Jahrzehnte nicht viel bringen und die Leistung der gefällten Bäume für das Stadtklima nicht ausgleichen können.
Außerdem: Der „Spaß“ soll ca. 26 Mio. Euro kosten. Bauzeit: 6 Jahre. Wer´s glaubt!
Liebe verantwortlichen Politiker und Politikerinnen: Finanziert nicht in eine neue Asphaltpiste, sondern lieber in die Köpfe junger Menschen und den Zusammenhalt der Gesellschaft!