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Maria-Mandessi-Bell-Platz

Maria Mandessi Bell wurde 1896 als Tochter von David Mandessi Bell, dem Adoptivsohn des Duala-Herrschers Ndumbe Lobe »King« Bell, geboren. Ihr Vater war Mitglied der Gemeinde der Basler Mission in Douala und wollte ihr eine gute Bildung zukommen lassen. So wurde sie für die Schulbildung nach Deutschland geschickt. Nachdem sie sich in Hamburg und Eberswalde aufgehalten hatte, lebte sie ab 1914 kurz in Berlin. Dort traf sie Ngoso Din, den Vertrauten und Gesandten ihres Onkels Rudolf Duala Manga Bell, der kurz danach in Berlin verhaftet und in Kamerun hingerichtet wurde. Er war zum Protest gegen die deutsche Landnahme in Douala nach Deutschland gekommen. Bei ihrem Treffen wollte sie wohl für Duala wichtige Informationen zum Stand des Konfliktes erhalten, bevor sie nach Kamerun zurückkehrte.

Die Rolle der Netzwerkerin spielte sie weiterhin geschickt, auch in Zeiten von Krieg und Krise gestaltete sie prägende politische Einflüsse auf das Leben ihrer Kinder: So zog sie 1938 aus Dakar mit ihren fünf Kindern nach Frankreich, und stellte dort sicher, dass ihr Sohn David Leon Mandessi Diop eine Schule besuchen konnte, an der der senegalesische Dichter der Negritude und der Theoretiker und spätere Präsident des Senegal, Leopold Sedhar Senghor, unterrichtete. Ihre Wohnung wurde zum wichtigen panafrikanischen Treffpunkt und zur Geburtsstätte der Zeitschrift »Presence Africaine«. Die Zeitschrift bot mehreren Generationen westafrikanischer Politiker*innen und Künstler*innen ein internationales Sprachrohr und einen wichtigen Raum für Austausch, Analyse und Reflexion.

jmfj erstellt am
Referenznr.: 2023-16440

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