Anmerkungen zum überarbeiteten Verkehrskonzept für den Klausenerplatz-Kiez
Vorab: Ich finde es sehr begrüßenswert, dass mit dieser Planung der Durchgangsverkehr nach Möglichkeit aus unserem Kiez herausgehalten werden soll. Hoffentlich können die Maßnahmen bald umgesetzt werden, noch vor Beginn der Arbeiten an der A100 in Charlottenburg.
Mit Beginn der Umbauarbeiten am Autobahndreieck Funkturm kommt eine enorme Verkehrslawine auf die Anschlussstelle Kaiserdamm an der Knobelsdorffbrücke zu, infolge dessen insbesondere auch auf die Sophie-Charlotten-Straße. Wenn sich zukünftig dort der Verkehr noch mehr staut, werden die Autofahrer alle Möglichkeiten nutzen, um durch den Kiez den Stau zu umfahren, selbst dann, wenn man innerhalb des Kiezes mehrfach abbiegen muss. Mit den hier vorgestellten Varianten ist über die Seelingstraße die Einfahrt in den Kiez möglich und im Zickzack kommt man bis zum Spandauer Damm oder zur Schloßstraße. Das kann zu einem Problem werden. Der westliche Abschnitt der Seelingstraße sollte deshalb z.B. durch Straßenkissen für Kfz-Fahrer deutlich unattraktiver gemacht werden. Die Erfahrungen mit den Verkehrszeichen „Einfahrt verboten“ (VZ 267) während der Weihnachtsmarktzeiten haben gezeigt, dass einige Autofahrer diese Schilder missachten. Und das wird sich erst recht wiederholen, wenn die Kfz-Fahrer in der Sophie-Charlotten-Straße im Stau stehen und dann die dort geplanten Schilder ignorieren (an der Gardes-du-Corps- und der Christstraße).
Im Straßenzug Christstraße/Neue Christstraße – Schustehrusstraße sollte an der Schloßstraße eine Sperrung errichtet werden (im Bereich der Promenade), um auch diesen Schleichweg parallel zum Spandauer Damm zu unterbrechen.
Die Fahrbahn vor dem Eingangsbereich zum Spielplatz an der Ostseite des Klausenerplatz‘ sollte umgestaltet werden, um dort die Verkehrssicherheit für Kinder zu verbessern. Z.B. könnten Straßenschwellen installiert werden und/oder Gehwegvorstreckungen verbreitert werden. Oder eine Fußgängerquerung wird niveaugleich von Gehweg zu Gehweg quer über die Fahrbahn gebaut.
Der Gehweg im südlichen Abschnitt der Schloßstraße, Westseite, ist nicht barrierefrei – und das ausgerechnet vor dem Seniorenwohnhaus. Hier sollten Maßnahmen ergriffen werden, dass die Autos nicht mehr auf der Granitplattenbahn parken können (z.B. Änderung der Stellplatzmarkierungen, die Schloßstraße ist dort breit genug).
Fahrradstraße Knobelsdorffstraße Es bleibt völlig unverständlich, warum eine Radvorrang-Route immer noch durch den verkehrsberuhigten Bereich geplant wird (dessen Vervollständigung nun lobenswerterweise bis zum Kaiserdamm geplant ist). Dieser Bereich würde durch eine Fahrradstraße zerschnitten, was zu großer Verwirrung/Unsicherheit bei allen Verkehrsteilnehmern führen würde - Kfz und Fahrräder hätten - nur auf dieser Straße - Vorfahrt. Schon jetzt sind auch Radfahrer (und E-Roller-Fahrer) in der Knobelsdorffstraße ein Problem, da diese sich zum Teil an keine Regeln halten. Diese Probleme würden sich mit der Ausweisung als Fahrradstraße massiv verstärken, zum Nachteil der Fußgänger und insbesondere der Kinder (auf z.B. ihrem Fußweg von/zur Nehring-Grundschule). Auch Kfz könnten dort dann schneller fahren, als in den übrigen Kiezbereichen. Und es ist eine Illusion zu glauben, dass nur Anlieger in die Knobelsdorffstraße einfahren würden, u.a. die Stargarder Straße beweist das Gegenteil. Nachteilig bei dieser Planung ist auch, dass mit Einrichtung der Fahrradstraße die 2015 eingebauten Straßenschwellen entfernt werden müssten. Ich frage mich, warum der vorhandene Radweg auf der Bismarckstraße nicht über den Kaiserdamm (bis zur Sophie-Charlotten- oder sogar) bis zur Königin Elisabeth-Straße geführt wird, um erst dann nach Norden abzuknicken.
Christian Bade, 29. Juni 2022