Zum Inhalt springen

Was ist mit dem Verkehrskonzept?

Einigermaßen irritiert verfolge ich die neusten Diskussionen hier im Forum und auf dem 3. Kiezgespräch.

Auch ich kann mir die Gestaltung des KAP durchaus attraktiver vorstellen und eine Reduzierung des Verkehrs gehört sicherlich dazu.

Sorry, das ist jetzt nicht despektierlich gemeint, aber hier scheint mir manch einer kognitiv falsch abgebogen zu sein, denn manche Vorschläge (Rollerbahn, Brunnen) haben mit dem vorgeschlagenen Verkehrskonzept nichts tun. Will man nur die Umgestaltung des KAP in dieser Art und Weise weiter verfolgen, so ist das Kind (Verkehrskonzept) wohl schon in den besagten Brunnen gefallen und Partikularinteressen stehen nun im Vordergrund.

Das ursprüngliche vorgestellte Verkehrskonzept scheint somit jegliche Relevanz verloren zu haben. Aber um das Verkehrskonzept sollte es doch primär gehen!!!

Das nun auch Sperrungen an anderen Stellen vorgeschlagen werden, war abzusehen. Mit der Totalsperrung der Krumme Straße verhält es sich wohl ähnlich einer Beule im Teppichboden, die man versucht mit Fuß auszutreiben. Wenn man denkt sie ist weg und dreht sich um, so ist sie in anderer Form wieder da.

Was ist eigentlich mit Goethe- und Pestalozzistraße zwischen Krumme- und Wilmersdorfer Straße angedacht? Um mal nur in der unmittelbaren Nähe des KAP zu bleiben. Hier konnte ich subjektiv keine Veränderung des Verkehrsaufkommens durch die Sperrung der Krumme Straße feststellen.

Mir fiel auf, dass an zwei Tagen rund um den KAP Geräte zur Verkehrszählung installiert waren. Der Sinn erschließt sich mir nicht so richtig. Um seriöse Daten über das Verkehrsaufkommen zu erhalten, hätte man diese Zählung schon mal vor der Sperrung der Krumme Straße über eine komplette Woche machen sollen. Mit einer gleichen Zählung, sechs Wochen nach der Sperrung, über den gleichen Zeitraum, hätte man dann sicherlich aussagekräftigere Daten zu einem Vorher-Nachher-Vergleich der Maßnahme erhalten.

Bei all den Zählung wäre eine Unterscheidung zwischen Anwohner-, Besucher- und Durchgangsverkehr ebenfalls hilfreich gewesen. Dies hätte sicherlich auch Hinweise auf die zu treffenden/effektiven Maßnahmen liefern können. Aber diese Chance hat man wohl (bewusst?) verpasst.

Beim Schreiben fällt mir gerade ein Zitat ein, das Mark Twain zugeschrieben wird:

Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel“

Meiner Meinung nach sollten primär erst einmal bauliche Maßnahmen getroffen werden.Diese könnte sich Anfangs auf den Bereich Krumme Straße zwischen Kant- und Schillerstraße beschränken (und später sukzessiv ausgeweitet werden). Damit würde man diesen Bereich für den Durchgangsverkehr unattraktiver gestalten. Sicherlich wird dann auch das Überqueren der Krumme Straße – gerade für Kinder – sicherer. Sollten sich alle baulichen Maßnahmen als absolut unwirksam zeigen, was ich mir im Moment nicht vorstellen kann, so wäre die Komplettsperrung noch eine „Ultima Ratio“.

„Anwohnerparken“ zu beschränken wäre unangemessen und übergriffig. Beim „Besucherparken“ sollten angemessene Lösungen gefunden werden.

So, sollte jetzt noch jemand weiteres Interesse haben, sich kreativ dem ursprünglichen Projekt widmen zu wollen, so kann man in dem angefügten Link einiges über die Gestaltung von verkehrsberuhigten Bereichen erfahren.

Außerdem habe ich noch folgendes gefunden:    „Um eine Straße als verkehrsberuhigten Bereich auszuweisen, muss diese Straße überwiegend Aufenthalts- und Erschließungsfunktion haben. Das heißt, der Bereich darf nicht als typische Straße mit Fahrbahn, Gehweg und Radweg angelegt sein“.

https://www.stvo2go.de/verkehrsberuhigter-bereich-voraussetzungen/

 

KAP_riolen bearbeitet am
Referenznr.: 2021-12333

Kommentare