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Weniger bestandsorientiert planen

Selbst wenn die Verkehrsprognose 2030 1:1 angesetzt wird, enthält die Planung zwei Fahrstreifen pro Richtung, was gemessen an der Prognose trotzdem komplett überdimensioniert ist. Bis 36.000 Kfz/24h ist ein Fahrstreifen das Mittel der Wahl.

Die gesamte Verkehrsplanung ist hier nicht sonderlich gestaltungsorientiert sondern arbeitet nur mit Zahlen und man kann hoffen, dass das bei den städtebaulichen Entwürfen Berücksichtigung findet. So wäre es z.B. zweckdienlicher, die MIV-Verkehrsanlagen einseitig zu bündeln statt die bisherige Spange rumzulegen (die sich auch in den Planunterlagen für die Zukunftsvariante findet). Die Trennwirkung und räumliche Isolation des Platzes bleibt durch die Erhaltung der Richtungsfahrbahnen komplett erhalten. Wer einen integrierten und belebten Platz will, darf den nicht abschneiden. Wenn es um das städtebauliche Ensemble der Spange geht, kann man das auch einseitig mit einem Geh- oder Radweg realisieren, dazu braucht es keine Fahrbahn.

Das würde nebenbei bemerkt auch den Knotenpunkt von einem Doppel- auf einen Einzelknoten reduzieren, wäre also günstiger, übersichtlicher, der Flächenbedarf ist deutlich (!) geringer auch in der Querachse und prinzipiell steigen die Sicherheit und Kapazität.

Insgesamt sind die Planungsvarianten leider ziemlich unkreativ und arbeiten mehr mit dem, was da ist (Richtungsfahrbahnen) statt sich Gedanken über die städtebaulichen (und auch verkehrlichen) Vorteile einer Neuorientierung zu machen.

Mopshase12 bearbeitet am
Referenznr.: 2021-11953

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