Zum Inhalt springen

Kann der 17. Juni zwischen Großem Stern und Brandenburger Tor dauerhaft für den Autoverkehr gesperrt werden?

Die Straße des 17. Juni hat zwischen großem Stern und Brandenburger Tor praktisch keine Anlieger. Sie dient in allerbester Lage ausschließlich dem Durchgangsverkehr. Das wird der Bedeutung des Tiergartens als Berlins wichtigstem Park nicht gerecht. Die Straße ist in gewisser Weise auch redundant, läuft sie doch parallel zum Straßenzug Lennéstraße - Tiergartenstraße im Süden und zur John-Foster-Dulles-Allee/ Scheidemannstraße im Norden.

Das enorme Potential des Tiergartens als Erholungsgebiet, repräsentative Mitte, ökologisches Kleinod (Eisvögel!) und vielbeschworene „grüne Lunge“ wird durch die bestehenden Verkehrsschneisen geschmälert. Anstelle der vielspurigen Straße für die Durchfahrt, könnte eine nutzbare Fläche zum Aufenthalt, zum Flanieren (Brandenburger Tor - Großer Stern), zum Rollschuh- und Fahrradfahren, für Sport und Spiel entstehen.

Die derzeit bestehende störungsfreie Autopiste macht darüber hinaus die Mitte für den motorisierten Durchgangsverkehr überhaupt erst attraktiv, mit Folgen auch für die anschließenden Straßenzüge. Wenn z.B. dieses Jahr wie geplant die Neuaufteilung der Straße unter den Linden diskutiert werden soll, wird es auch darum gehen, wieviele Autos dort täglich passieren. Ist der 17. Juni gesperrt, sind das voraussichtlich schon weniger.

Das Projekt ist praktisch ohne bauliche Maßnahmen umsetzbar, ggf. auch zunächst provisorisch für ein Jahr. Bleibt der Straßenbelag dabei erhalten, kann der 17. Juni auch weiter für Veranstaltungen genutzt werden.

Weitere positive Nebeneffekte der Maßnahme: - Die bisherigen Gehwege könnten z.B. auch entsiegelt werden. - Die Yitzhak-Rabin-Straße könnte rückgebaut werden. - Der „Bau“ der entlang der Straße geplanten Radschnellverbindung kann eingespart werden. - Die Kreuzung am großen Stern wird vereinfacht (s.a. Unfallschwerpunkte Berlin)

Wenn es dem Bezirk und der Stadt mit dem Vorhaben der Verkehrswende Ernst ist, bietet sich hier eine ideale Möglichkeit mit kleinsten baulichen Eingriffen den Autoverkehr zu reduzieren, Flächen für Fußgänger, Fahrräder und alternative Fortbewegungsmethoden zu gewinnen, den ökologischen und den Erholungswert des Parks zu erhöhen. Daher: Kann sich der Bezirk Mitte dafür einsetzen, den 17. Juni für den Autoverkehr zu sperren?

PS.:Wenn dies durch den Bezirk nicht durchsetzbar ist: Könnte alternativ - die Sperrung zunächst jedes Wochenende gelten? - die John-Foster-Dulles-Allee für den Durchgangsverkehr gesperrt werden (nur noch Zufahrt zum HdKdW)?

AusNeukölln erstellt am
Referenznr.: 2021-11289

Kommentare