Verdichtungswende | Konsequentere Trennung von Mobilitätsgruppen wünschenswert
Soweit ich sehe, sind viele der gängigen Motive von Verkehrswende und moderner Stadt bereits angesprochen. Meine Anregung ist ergänzend zu verstehen und eher allgemeiner Natur: Ich beobachte die Entwicklung des Berliner Nordostens seit einigen Jahren intensiv in nahezu allen Gebieten. Hierbei fällt mir folgendes auf: 1. Verdichtung: Es wird nach wie vor weit mehr Fläche, die bislang frei war oder verwaist, in Kulturstruktur übergeführt, als dass umgekehrt Kulturstruktur (verwaiste Gebäude etc.) in neue Natur- oder Grünräume umgewandelt würde. Die Verkehrswende allein genügt nicht, es wird auch eine Verdichtungswende benötigt. Ich finde es akzeptabel, wenn selbst geschlossene Naturräume hier und da aufgebrochen werden für sinnvolle Kulturstrukturen, aber umgekehrt gilt es auch, den Stadtrand bis hinein in die Innenstadt mit neuen Grünräumen oder Naturräumen oder Flanierräumen zu gestalten. 2. Trennung Mobilitätsgruppen: Wenn man die Räume neu strukturiert, kann man im selben Rahmenkonzept Mobilitätsgruppen besser trennen. Die allgemeinste Trennung wäre: Automobil/LKW - - Fahrrad / Scater etc. - - Fußgänger / Gehandicapte / Flaneure. Das heißt: Reine Fahrradstraßen hier und da genügen nicht, es sollte auch verbundene Grünwege geben, ein eigenes Netz in der Stadt, wie es ein Automobil-Netz gibt und wie ein Fahrradwege-Netz sich allmählich etabliert. Warum man hier unbedingt trennen sollte? Das erste ist die Verkehrssicherheit. Das zweite das deutlich verringerte Stressaufkommen bei allen Verkehrsteilnehmern. Autofahrer und Radfahrer zu trennen ist ebenso notwendig wie das klarere Trennen der Radfahrer von den Fußgängern. (Ist ja in Berlin nahezu üblich, dass viele unsichere Radfahrer quasi aus Angst vor den stressigen Straßen auf die schmalen Fußwege von kleinen Straßen ausweichen.) Reine Fahrradstraßen oder Fußgängerzonen sollten freilich dem Zulieferverkehr stets offen bleiben.