Variante 3 - Mehr BreitenbachPlatz fürs Rad ... und für Fußgänger:innen
Wir leben in der Nachbarschaft des Breitenbachplatzes seit über 15 Jahren ohne Auto und nutzen hauptsächlich das Rad und ÖPNV und haben in dieser Zeit hunderte Male die Schildhornstraße und den Breitenbachplatz zu Fuß und mit dem Rad gequert.
Neben einer Aufwertung für den Platz selbst, spricht für die Variante 3 auch endlich den Planungsfehler der 60er zu korrigieren, der die Schildhornstraße in eine in Stadtstraßenform gezwängte übergeordnete Autobahnabkürzung verwandelt hat. Das Ziel einer Umgestaltung darf nicht sein, den Breitenbachplatz so zu gestalten wie die Kreuzung Schildhornstraße/Laubenheimer Str./Paulsenstraße, sondern ein Rückbau auf die notwendige Verbindungsfunktion von Subzentren und zur Erschließung der angrenzenden Wohngebiete. Dafür reicht ein Fahrstreifen, wenn zusätzlich Flächen für den Busverkehr, Lieferverkehr und den Radverkehr vorgesehen werden.
Für den Radverkehr sollte der Breitenbachplatz wie auch im Radnetz 2.0 der Verbände (siehe Bild und http://umap.openstreetmap.fr/de/map/radnetz-berlin-presse-18122019_254441#14/52.4692/13.3211) vorgeschlagen eine wichtige Knotenfunktion einnehmen und die schon jetzt bekannte Hauptradroute RR1 (Wannseeroute) im Vorrangnetz für die Verbindung des Südwestens und des FU Campus Dahlem mit der City West, Schöneberg, Kreuzberg und Mitte weiter stärken.
Bei einem Rückbau auf einen Fahrstreifen je Richtung auf dem Breitenbachplatz steht viel Fläche für den Radverkehr und die Gestaltung sicherer Kreuzungen für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen zur Verfügung. Dies trüge auch zu einer weiteren Belebung des Breitenbachplatzes als Geschäfts- und Dienstleistungs- und Gastronomiezentrum bei, da Radfahrende auch unterwegs Besorgungen erledigen. Auch daher sollte der Radverkehr über den Platz geführt werden und nicht wie im ersten durch SenUVK im Herbst 2020 vorgelegten Radnetzentwurf in Nebenstraßen um den Breitenbachplatz verlagert werden.
Bei der Umgestaltung sollte besonders darauf geachtet werden, neben der Querung im Zuge des Südwestkorsos/Breitenbachplatz auch die Querungen an der Dillenburger Straße, Schlangenbader Straße/Lentzeallee, Kreuznacher Straße/Brentanostraße für den Fuß- und Radverkehr zu erhalten und zu verbessern.
Damit Verlagerungen der KFZ-Verkehrsströme bei Umsetzung der Variante 3 nicht zu Lasten des Fuß- und Radverkehrs gehen, sollten im gesamten Umfeld Maßnahmen zur Errichtung von geschützten Radverkehrsanlagen auf Hauptverkehrsstraßen (z.B. Südwestkorso, Wiesbadener Straße, Schildhornstraße) und Einrichtung von Fahrradstraßen mit baulicher Verhinderung von KFZ-Durchgangsverkehr (z.B. Schorlemerallee, Lentzeallee) mit hoher Priorität umgesetzt werden.