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Keinen Abriss der Brücke, keinesfalls Tunnelsperrung!

Es ist typisch für Berlin: alles was noch halbwegs funktioniert und Sinn macht, wird abgeschafft, abgerissen oder umbenannt. Hauptsache blanker Aktionismus! Die Brücke über den Breitenbachplatz ist gewiss nicht schön, aber entlastet uns Anwohner der Nebenstraßen enorm vom Autoverkehr. Was für einen Stau hatten wir am Breitenbachplatz vor ein paar Jahren, als der Straßenbelag erneuert wurde! Man könnte die Brücke mit zeitgemäßem Flüsterasphalt versehen, den Schallschutz verbessern und den grauen Beton mit Grünpflanzen kaschieren. Viele tausend Menschen nutzen die Brücke am Tag. Es ist völlig illusorisch zu glauben, die Autos würden nach einem Abriss einfach wegbleiben. Ein Abriss ist also keinesfalls im Sinne von uns Anliegern! Wer ist eigentlich zusätzlich jetzt noch auf die völlig sinnfreie Idee gekommen, den Tunnel Schlangenbader Straße für den Verkehr zu sperren? Wer möchte da allen Ernstes Tischtennis drin spielen, wie hier im Forum einige vorschlagen? Der Tunnel Schlangenbader Str. ist die direkte kreuzungs- und staufreie Verbindung für uns zur Stadtautobahn in Richtung Norden. Wir leben in einer Millionenstadt mit arbeitenden Menschen, nicht nur Müßiggängern und Freizeitaktivisten. Es ist ja toll, dass sich eine umtriebige Runde aus Senioren in der sog. „Bürgerinitiative Breitenbachplatz“ eine neue Beschäftigung im Ruhestand gesucht hat und jetzt den Breitenbachplatz in die Zeit um 1900 zurückversetzen möchte. Ich fühle mich durch diese „Bürgerinitiative“ als berufstätige Anwohnerin hier in unmittelbarer Nachbarschaft jedenfalls nicht vertreten. Ich muss jeden Tag bei Wind und Wetter pünktlich zur Arbeit im Dreischicht-System. Vor einem Jahr gab es noch Applaus für unsere Arbeit in der Krankenpflege, jetzt überlegen sich ein paar Weltverbesserer, wie man uns den Weg zur Arbeit möglichst schwierig und unattraktiv machen könnte. Ich (und die meisten Kolleginnen und Kollegen bei uns auf der Station ebenfalls) fahre garantiert nicht doppelt so lange mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit und lass mich spät abends in der Bahn wieder wie bereits mehrfach geschehen sexuell belästigen. Die Radfahrer, die neulich bei Glätte und Schnee bei minus 10 Grad unbedingt radeln mussten, liegen immer noch bei uns auf der Station. Da wäre das Auto wohl sicherer gewesen! Gerne können sich die Mitglieder der Bürgerinitiative demnächst in der Klinik selber die Infusionen anlegen und in der täglichen Pflege selber versorgen, wenn hier keiner von uns mehr pünktlich zur Arbeit kommt… Mein Fazit und das vieler anderer Nachbarinnen und Nachbarn: Die Brücke sollte als notwendiges Übel bleiben, der Breitenbachplatz ist ein Verkehrsknotenpunkt von überregionaler Bedeutung, die Straßenbrücke entlastet uns Anlieger der Nebenstraßen vom Autoverkehr. Eine Schließung des Tunnels Schlangenbader Str. ist bar jeglicher Vernunft, er entlastet ebenfalls die anliegenden Nebenstraßen vom Verkehr und ermöglicht uns eine schnelle kreuzungsfreie Anbindung an die Stadtautobahn. Es kann und will nun mal nicht jeder mit dem Rad oder der BVG zur Arbeit fahren!  

Intensivschwester2021 erstellt am
Referenznr.: 2021-09964

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