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Zeitlinger

Sehr geehrte Damen und Herrn,

da ich erst heute im Stadtteil-Büro in der Manege in der Rütlistraße erfahren habe, dass heute der letzte Tag für Anregungen und Anmerkungen zur Verlängerung der Straßenbahn von der Warschauer Brücke zum Hermannplatz ist, hier das Wichtigste in Kürze:

1. Bei der in Rede stehenden Straßenbahn-Verlängerung geht es mitnichten um eine reine Kiezangelegenheit wie es etwa bei der Linienführung eines Kiezbusses wie der Linie 194 oder 240 der Fall wäre, von der ein Wohngebiet mit wenigen Tausend Einwohnern betroffen wäre, sondern um eine weiträumige innerstädtische Verbindung, von der ein Gebiet mit etwa einer Million Einwohner betroffen ist. Entsprechend muss die in Frage stehende Starßenbahn-Verlängerung nicht nur von der Ebene zweier Kieze, des Reuter- und des Görlitzer Kiezes auf die Ebene von drei Bezirken (Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Treptow-Köpenick) gehoben werden, sondern auf die Ebene der gesamten Berliner  Innerstadt, konkret des Gebiets innerhalb des S-Bahn-Rings und zumindest eines Großteils des sich anschließenden Südostens. Schließlich kommen die derzeit bis zur Warschauer Brücke verkehrenden Straßenbahn-Linien M10 und M13 (beide "Metro-Linien") vom Hauptbahnhof bzw. aus dem Wedding, wobei zumindest die Einzugsbereiche der beiden Linien bis zum U-Bahnhof Eberswalder Straße bzw. bis Weißensee relevant sind.

Das führt in der Konsequenz dazu, dass die Verlängerung der Straßenbahn von der Warschauer Brücke zum Hermannplatz als  großräumige Verbindung effektiv gestaltet diese beiden Knotenpunkte ohne Umwege  miteinander verbinden muss, was nur durch Nutzung der Oberbaumbrücke, der Falkensteinstein-, der Glogauer und der Pannierstraße gewährleistet ist.

2. In zweiter Linie ist jedoch gewiss auch der Kiezbezug der in Rede stehenden Straßenbahn-Verlängerung zu berücksichtigen. Im Falle der absolut notwendigen Durchquerung des Görlitzer Parks haben dabei die Freizeit-Interessen einiger Hundert Anwohner mit den Interessen Hunderttausender, die eine wichtige innerstädtische Querverbindung nutzen wollen, gegeneinander abgewogen zu werden. Das heißt nun, dass einerseits ein mindestens zehnminütiger Umweg um den Park im Interesse Hunderttausender indiskutabel ist, andererseits aber auch, dass die Straßenbahn im Interesse der Parknutzer nicht mit Höchstgeschwindigkeit den Park durchqueren darf. Hier gibt der Verlauf der Straßenbahn-Linien M4, M5 und M6 auf dem Alexanderplatz die Lösung vor. Außerdem bietet sich im Falle des Görlitzer Parks die Ausnutzung der teilweise bereits vorhandenen Niveau-Unterschiede geradezu an. Wenn schon eine überdachte  Streckenführung verworfen werden sollte, so gibt es immer noch die Möglichkeit zweier oder dreier Fußgänger- und Fahrrad-Brücken über die Straßenbahn-Gleise.

Für Rückfragen stehe ich gegebenfallszur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen von Ortwin Zeitlinger

zeitlinger erstellt am
Referenznr.: 2018-03954

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