Masterplan für die Berliner Mitte – mehr Aufenthaltsqualität durch moderne Straßenräume
Für die sogenannte "Berliner Mitte" – ein Bereich zwischen Brandenburger Tor bis Torstraße, über den Alexanderplatz, Friedrichstraße bis zum Mehringplatz – soll der Verkehrsraum neu geplant werden.
© Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
Masterplan für die Berliner Mitte – mehr Aufenthaltsqualität durch moderne Straßenräume
Die "Berliner Mitte“ soll ein lebendiger Anziehungspunkt für alle sein. Das Gebiet zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz ist zum einen Wohn- und Geschäftsstandort, zum anderen Zentrum mit touristischer Relevanz für die Hauptstadt. Entsprechend bestehen unterschiedliche Anforderungen bezüglich Themen wie Verkehr, Gebäudenutzung, Barrierefreiheit, Freiflächen oder Klimaresilienz.
Jetzt mitmachen! Beteiligen Sie sich bis zum 31.01.2024
Im Rahmen der Onlinebeteiligung möchten wir von Ihnen erfahren, welche Orte für Sie eine besondere Aufenthaltsqualität haben oder wo Sie sich diese wünschen.
- Erzählen Sie uns, welche Strecken Sie in Mitte als besonders geeignet für die Nutzung mit dem Kfz, ÖPNV, Fahrrad oder als Fußgänger*in ansehen.
- Wo sollte die Erreichbarkeit für Liefer- oder Reiseverkehr im Vordergrund stehen?
- Welche Parkflächen für Pkw oder Fahrräder sind bedeutsam oder wo fehlen sie?
- Wo fehlen Wegeverbindungen?
- An welchen Orten ist Ihrer Meinung nach noch Nachholbedarf an Sicherheit oder Barrierefreiheit?
- Wo sehen Sie Konflikte oder Nachbesserungen beim ÖPNV?
- Oder wo gilt es die Flächen für Gastronomie oder touristische Einrichtungen attraktiver zu machen?
Wir möchten gerne Ihre Vorschläge zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Netzgestaltung und Nutzung in der Berliner Mitte hören. Klicken Sie dafür auf den Reiter "Beteiligung".
Der Hintergrund zur Online-Beteiligung
Zwischen 2023 und 2026 entwickelt der Berliner Senat für die "Berliner Mitte“ ein neues planerisches Konzept. Ausgangspunkt des Verfahrens sind dabei verschiedene Einzelvorhaben, insbesondere die Überlegungen zur Umwandlung der Friedrichstraße in eine Fußgängerzone. Dies soll nun in einem übergreifenden Gesamtkonzept betrachtet werden. Dazu arbeiten die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenStadt) gemeinsam an einem Masterplan für die Berliner Mitte. Für das darin enthaltene Teilprojekt „Netzgestaltung und Nutzung“ möchte die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt gemeinsam mit Anwohner*innen, Gewerbetreibenden und anderen Nutzer*innen an Lösungen für zukunftsfähige Straßenräume und einer nachhaltigen Verkehrsführung für die unterschiedlichen Verkehrsarten (Fuß, Rad, Wirtschaft, ÖPNV und MIV) arbeiten. Dabei steht vor allem die Steigerung der Aufenthaltsqualität im Fokus, sodass die Berliner Mitte einer modernen europäischen Metropole weiterhin gerecht wird.
Gleichzeitig gilt es auch, die barrierefreie Erreichbarkeit von z.B. Bahnhöfen und das Bundesfernstraßennetz im Gebiet zur Abwicklung des Durchgangsverkehrs zu betrachten. Bereits existierende Projekte inklusive zugehöriger Beteiligungsprozesse – wie beispielsweise die Bauakademie, der Molkenmarkt, das Haus der Statistik und der Alexanderplatz – werden dabei mit in die Betrachtung einbezogen.
Ziel der Online-Beteiligung ist es, in einem ersten Schritt Orte und Teilräume zu identifizieren, die für die Planung besonders relevant sind sowie Nutzungskonflikte und Lösungsmöglichkeiten aufzudecken. Die Ergebnisse aus der Online-Beteiligung fließen dann unmittelbar in die anschließende Erarbeitung eines Konzepts zur "Netzgestaltung und Nutzung" als Teil des Masterplans für die Berliner Mitte ein. Somit wird gewährleistet, dass spätere Leitbilder, Pläne und Maßnahmenpakete auf Ihren Rückmeldungen aufbauen können.
Liste mit Ideen
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Radweg am Märkischen Ufer besser kennzeichnen
6 Positive Bewertungen 0 Negative Bewertungen 0 Kommentare
Die aktuelle Phase der Online-Beteiligung ist abgeschlossen. Wir bedanken uns für die rege Teilnahme und die vielen Ideen! Insgesamt sind rund 600 Beiträge und mehr als 1.400 Kommentare eingegangen. Die Pressemeldung zum Abschluss des Projekts finden Sie hier.
Räumliche Verteilung der Ideen
Die Beteiligung zu folgenden Schwerpunktgebieten war besonders hoch:
- Unter den Linden
- Leipziger Straße
- Friedrichstraße
- Torstraße
- Alexanderplatz
- Fischerinsel
- Hackescher Markt
- Gendarmenmarkt
Das Gebiet um den Potsdamer Platz sowie südlich der Leipziger Straße hat demgegenüber weniger Beachtung in der Beteiligung gefunden.
Die fünf beliebtesten Ideen
Auf Basis der vergebenen Bewertungen ("Votes") aller angelegten Ideen, ergibt sich folgende Rangliste der fünf beliebtesten Ideen:
- Einrichtung einer Fußgängerzone am Hackeschen Markt (105 Votes)
- Einrichtung einer Fußgängerzone in der Friedrichstraße (90 Votes)
- Errichtung eines „Superblocks“ am Gendarmenmarkt (65 Votes)
- Einführung einer autofreien Spandauer Straße (57 Votes)
- Umgestaltung und Begrünung der Leipziger Straße (56 Votes)
Themenübersicht
Folgende Themen kamen in allen Schwerpunktgebieten auf und wurden mehrfach genannt:
Aufenthaltsqualität
Es wurden in mehreren Schwerpunktgebieten Wünsche nach Einrichtung von Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Gebieten geäußert und diskutiert. In diesem Zuge wurden die Verbreiterung der Gehwege und fehlende Verweilmöglichkeiten thematisiert sowie mehr Raum für Veranstaltungen und Gastronomie sowie Märkte gefordert. Auch der Wunsch nach Spielplätzen und -straßen wurde in den Schwerpunktgebieten laut. Vereinzelt gab es zudem Bedarf, an besonders frequentierten und befahrenen Orten den Lärm zu reduzieren sowie die Anzahl öffentlicher Toiletten in Parks und in beliebten Gegenden zu erhöhen.
Ökologische Umgestaltung
Eng verknüpft mit der Aufenthaltsqualität wurde häufig die Begrünung und Entsiegelung von vorrangig versiegelten Plätzen, Fassaden, Fußgängerzonen oder Straßenzügen erwähnt. Auch Themen wie Wasserversickerung und Anpassung an den Klimawandel spielten eine wichtige Rolle. Hinzu kam der Wunsch nach mehr Schatten durch Bäume oder sogenannte „Grüne Segel“ für eine hitzeresilientere und klimafreundlichere Stadt sowie mehr Aufenthaltsqualität in diesen Gegenden.
Radverkehr
Vor allem eine erhöhte Sicherheit und eine Verbesserung der Radverkehrsanlagen wurden in den Ideen gefordert. Hierzu wurden gefährliche bzw. unübersichtliche Kreuzungen genannt, die laut Teilnehmenden durch optimierte Ampelregelungen und eine bessere Verkehrsführung entschärft werden sollen. Darüber hinaus wurden mehr Fahrradabstellanlagen, der Radwegnetzausbau sowie die Verbesserung/Verlängerung der existierenden Routen gefordert.
Autoverkehr
In Bezug auf Fußgängerzonen und verkehrsberuhigte Straßen wurden Einbahnstraßenkonzepte vorgeschlagen. Der Wunsch nach einer autofreundlichen Stadt kam vereinzelt auf, auch der Bau von Hochstraßen für eine flüssigere Verkehrsführung fand Erwähnung. Es wurde darauf hingewiesen, dass Autostraßen für den Arbeitsweg notwendig seien oder nächstgelegene öffentliche Verkehrsmittel zu weit entfernt seien. Viele Ideen zu Fußgängerzonen räumten Lieferverkehr, Krankenwägen und Bussen ein Sonderrecht ein und schlugen Kurzzeitparkplätze für den Wirtschaftsverkehr vor.
Fußverkehr
Die Ideen zu diesem Thema drehten sich vor allem um die Verkehrssicherheit. Bessere und/oder gesicherte Querungsmöglichkeiten durch die Einrichtung von Fußgängerüberwegen, barrierefreien Querungshilfen, Lichtsignalanlagen und einer optimierten Lichtsignalschaltung – vor allem bei vielbefahrenen, breiten Straßen und touristischen Gegenden – wurden betont. Hinsichtlich der Barrierefreiheit wurden breitere Bordsteine und abgesenkte Querungen gefordert. Auch hier waren unübersichtliche Kreuzungen Thema. Zusätzlich kamen Wünsche nach breiteren Mittelinseln zum Flanieren inklusive guter Ausleuchtung auf.
Verkehrssicherheit
Unübersichtliche oder gefährliche Verkehrsknotenpunkte, bei denen motorisierter Individualverkehr, ÖPNV, Rad- und Fußverkehr aufeinandertreffen, sollten laut vieler Ideen sicherer gestaltet werden – etwa durch optimierte Fahrbahnverläufe und Fahrbahnmarkierungen. Modalfilter oder Einbahnstraßenkonzepte sollen bestimmte Straßenzüge beruhigen und sicherer gestalten.
Sonstiges
Weitere Themen, die nicht häufig, aber in allen Schwerpunktgebieten genannt wurden, bezogen sich zum einen auf den Ausbau und die Verbesserung des ÖPNV-Angebots und zum anderen auf die Forderung nach mehr Tempo-30-Zonen. Zudem wurden vor allem für größere öffentliche Plätze Abstellflächen für E-Scooter und andere Leihfahrzeuge vorgeschlagen, um zu unterbinden, dass umgefallene oder falsch abgestellte Fahrzeuge die Gehwege blockieren.
Wie geht es weiter?
Die Ergebnisse der Online-Beteiligung werden nun detailliert ausgewertet und fließen in die kommenden Untersuchungen und Planungen der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ein.
Es werden Leitlinien und Schwerpunktbereiche identifiziert, die in ein übergeordnetes Maßnahmenkonzept für die Innenstadt münden: Im Sommer beginnt das Masterplan-Teilprojekt zur Verkehrsnetzgestaltung und zur Verkehrsraumnutzung.
Voraussichtlich Anfang 2025 wird es weitere Beteiligungsformate zu diesem Teilprojekt geben, die dann konkrete Vorschläge für einzelne Orte und Themenbereiche zur Diskussion stellen.