Im digitalen Themenraum „Bibliothek findet Stadt – Stadt findet Bibliothek“ sammeln wir Ihre Ideen, Meinungen, Anregungen und Wünsche für den Neubau der Zentral- und Landesbibliothek Berlin am Standort der Amerika-Gedenkbibliothek.
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Die Dienstleistungen und Medienbestände der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) verteilen sich aktuell auf die Standorte Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) und Berliner Stadtbibliothek (BStB) sowie auf das Außenmagazin im Westhafen. Zudem verzeichnet die ZLB kontinuierlich steigende Besucher*innenzahlen. Die Räumlichkeiten werden heutigen Anforderungen an eine Bibliothek nicht mehr gerecht. Beispielsweise ist die Amerika-Gedenkbibliothek in den 1950er Jahren für ca. 500 Besucher*innen am Tag gebaut worden und empfängt heute täglich 3.500-4.000 Besucher*innen. Nur durch das enorme Engagement des Personals kann der Betrieb trotz der starken infrastrukturellen Einschränkungen einigermaßen aufrechterhalten werden. Seit Sommer 2018 steht aber fest: Am Standort der AGB soll eine neue Metropolenbibliothek für alle Berliner*innen entstehen.
Schon heute ist die ZLB mit voraussichtlich 1,5 Millionen Besucher*innen im Jahr 2018 die am besten besuchte öffentlich geförderte Kultureinrichtung Berlins und ein zentraler Ort für Kultur und Bildung. Mit dem Neubau wird die ZLB ihre Rolle für die Wissensvermittlung, als Plattform der Stadtgesellschaft, Lern- und Aktionsraum aller Bürger*innen Berlins noch besser wahrnehmen können.
Dazu gehört Partizipation von Anfang an. Ihre Wünsche und Ideen zur Entwicklung des Neubauvorhabens sollen Gehör finden. Den Anfang machte der Themenraum „Bibliothek findet Stadt – Stadt findet Bibliothek“ vom 21. August 2018 bis zum 1. November 2018 mit seiner mobilen Außenstelle und zahlreichen Satelliten in den Bezirksbibliotheken. Mit der Leitfrage „Was brauchen Sie für eine Bibliothek, um die Welt zu verändern?“ sammelten wir hunderte von Ideenzetteln mit Anregungen. Begleitend wurden aktuelle Stadtplanungs- und Bauprojekte sowie beispielhafte Bibliotheken vorgestellt und vielfältige Diskussionen rund um die Stadtentwicklung geführt.
Jetzt stellen wir die gleiche Fragen auf meinberlin.de: Was brauchen Sie für eine Bibliothek, um die Welt zu verändern? Was sind Ihre Anregungen und Ideen für Berlins Metropolbibliothek der Zukunft? Damit Ihre Vorstellungen in das Bedarfsprogramm und in die weiteren Etappen des Bauvorhabens einfließen können, bitten wir Sie, sich auf das Neubauprojekt zu beziehen. Bitte halten Sie sich auch an die Grundregeln von mein.berlin.
Weitere Informationen zum Neubauprozess der ZLB finden Sie hier.
Der Themenraum „Bibliothek findet Stadt - Stadt findet Bibliothek“ war Wissens-, Informations- und Diskussionsort. Er gab Einblick in die Vielfalt der Berliner Partizipationslandschaft, in dem er in dialogischer Form wichtige Projekte von Berliner Stadtmacher*innen präsentierte. Auch die lange Geschichte der Standortsuche für die Zentral- und Landesbibliothek und ihre Vorgängerinstitutionen wurde in Bild und Text erzählt. Den Blick über den Berliner Tellerrand ermöglichten Eindrücke neuerer Metropolenbibliotheken aus der ganzen Welt.
Bereitgestellte Basisliteratur, aktuelle Berichte sowie empfohlene Literatur durch Gäste und Bibliotheksnutzer*innen zu Partizipation und Bibliotheken boten Gelegenheit, sich vertieft mit einzelnen Themen auseinander zu setzen.
Lebendiges Herzstück des Themenraums war die wachsende Ideenwand: Nutzer*innen, Mitarbeiter*innen sowie Gäste aus der ganzen Welt hinterließen Wünsche und Anregungen für die Bibliothek. Inspirationsquelle und Speichermedium: Durch die Ideenwand wurde der Themenraum zum Ort der kollektiven Wissensproduktion und Wissenssammlung.
In zwei gemeinsamen Arbeitssitzungen wurden die gesammelten Ideen und Wünsche ausgewertet und den vier übergeordneten Kategorien „Raum und Infrastruktur“, „Programmatik“, „Umfeld“ und „Sonstiges“ zugeordnet.
Eine Reihe von Veranstaltungen in der Amerika-Gedenkbibliothek boten die Möglichkeit, aktuelle Themen der Berliner Stadtentwicklung sowie der Bibliothekslandschaft zu diskutieren. Berliner Initiativen, Arbeitsgemeinschaften, Vertreter*innen aus Verwaltung und Politik diskutierten die Möglichkeiten des kollektiven Gestaltens, grundlegende Fragen und Rahmenbedingungen von Partizipation sowie Gewinnung, Herstellung und Nutzung von Freiräumen in der Stadt. Berliner und internationale Bibliotheksfachleute bezogen diese Themen immer wieder auf das Miteinander von Bibliothek und Nachbarschaft und die Idee der Bibliothek als Dritter Ort.
Als mobile Außenstelle des Themenraums war der mobile Themenraum von Ende August bis Ende Oktober in rund 15 Einsätzen in Bezirksbibliotheken und Nachbarschaften zu Besuch. Gemeinsam haben wir in Einzelgesprächen, Gruppendiskussionen und Workshops mit Bibliotheksbesucher*innen von jung bis alt, Nichtnutzer*innen sowie Freiraumnutzer*innen über die Bibliothek der Zukunft diskutiert. Auch die hier gesammelten Wünsche und Anregungen wurden gemeinsam in den öffentlichen Arbeitssitzungen ausgewertet.
In Bibliotheken in allen Berliner Bezirken luden insgesamt 16 Satelliten ebenfalls zur Wunschproduktion ein. Damit wurde deutlich: Der Neubau der Zentral- und Landesbibliothek dient der ganzen Stadt. Eine gut aufgestellte ZLB ist gut für den Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins. Das wurde auch in der Veranstaltung deutlich, in der die Vertreter*innen der Bezirksbibliotheken die gesammelten Ideen und Wünsche an die Zentral- und Landesbibliothek und ihren Stiftungsratsvorsitzenden Dr. Torsten Wöhlert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa übergaben.
Wir öffnen für Sie den mobilen Themenraum und fragen vor Ort in der AGB und auf der Beteiligungsplattform meinberlin.de noch einmal nach Ihren Wünschen und Visionen für die künftige ZLB. Durch die Nutzung von iPads und eine Einführung in die digitale Partizipation können alle mitmachen.
Genau wie die bisher analog gesammelten Ideen werden auch die Ideen aus dem digitalen Themenraum fachlich ausgewertet. Raum und Infrastruktur, Umfeld und Programmatik sind dabei Aspekte, die besonders interessieren, aber auch sonstige Anregungen werden aufgegriffen. Die Ergebnisse aller Partizipationsmodule fließen in das Bedarfsprogramm ein, das 2019 fertiggestellt werden soll.
Danach folgt ein städtebaulicher Wettbewerb, um die beste Lösung für die künftige Gestaltung des Areals am Blücherplatz und seine Einbindung in die Umgebung zu finden. Und erst, wenn der Städtebau steht, kann Baurecht geschaffen und mit der Architektur begonnen werden. Der Weg zur neuen ZLB hat also noch eine Reihe von Etappen. Unterwegs werden sich immer wieder Partizipationsfenster auf den Ebenen der Information, der Konsultation oder der Mitgestaltung öffnen. Bleiben Sie dabei – es wird Ihre Bibliothek!