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Keine TVN durch die Hintertür

In der Online-Veranstaltung zu den geplanten Verkehrsvorhaben letzte Woche wurde die kühne Idee einer neuen Straßenführung direkt durch die Anlage Blankenburg vorgestellt. Diese sollte neben der verlängerten Trasse der M2 zum S-Bhf. Blankenburg führen und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (also so wenige Gundstücke wie möglich beseitigen und gleichzeitig die Problematik der Doppelkreuzung aufzulösen). Dieser Vorschlag ist absolut inakzeptabel! Der Eingriff ist noch viel heftiger als die vorher ins Spiel gebrachten Vorschläge. Es wird eine neue Straße gebaut, um eine gleich daneben liegend (die Bahnhofstraße) zu entlasten? Was soll daran gut sein? Stau herrscht dort hauptsächlich, weil das Verkehrsaufkommen in Stoßzeiten so hoch ist und nicht nur, weil es eine Doppelkreuzung gibt.

Es scheint, als ob der Senat nun doch die seit Jahrzehnten in Planerköpfen herumgeisternde Idee einer Tangentialverbindung Nord quasi durch die Hintertür realisieren will. Damit würde man aber den Verkehr nur verlagern und neue problematische Kreuzungen (wie an der Abzweigung der Bahnhofstraße) schaffen, dafür aber ein einzigartiges Biotop zerschneiden (die im Zusammenhang mit den Voruntersuchungen vom Senat beauftragte Gruppe F hat nicht nur besonders wertvolle Bodenqualitäten festgestellt, sondern auch schützenswerte Vorkommen an verschiedensten Amphibien- und Vogelpopulationen).

Mir kommt die Frage, ob das Ressort UVK überhaupt richtig zugeschnitten ist. Verkehr, so wie er hier mit der Brechstange geplant wird, wirkt doch völlig entgegengesetzt zu Umwelt und Klimaschutz. Es ist so, als würde das Gesundheitsministerium auch für Genußmittel zuständig sein (und damit Süßigkeiten, Tabak, Alhohol und Koks vertreiben).

Hardwehr erstellt am
Referenznr.: 2021-11042

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