Umgestaltung Breitenbachplatz nach Abriss der Betonbrücke
Den Abriss der Betonbrücke über den Breitenbachplatz begrüße ich ausdrücklich! Eine jahrzentelange städtebauliche Katastrophe, die überdies noch nie einen herausragenden verkehrlichen Nutzen hatte, verschwindet. Das Leben wird nach dem Abriss dieses Scheusals wieder an den inzwischen verödeten Platz zurückkehren. Man wird von der Dachterrasse des seit Jahren leerstehenden Cafés an der Ecke zur Schildhornstraße wieder den Südwestkorso entlang schauen können und seinen Kaffee trinken können, wie zur Zeit Erich Kästners.
Um die zerstörte Lebensqualität auch vollends wieder herzustellen, empfehle ich klar und deutlich die Variante 3 - die vollständige Schließung der Tunnelröhren durch das Betongebirge der Wohnbebauung an der Schlangenbader Straße.
Die alte Platzstruktur sollte anschließend wiederhergestellt werden - die Straßenführung sollte hierzu wieder am Vorkriegszustand orientiert werden. Die strengere Kurvenführung ist die beste denkbare Verkehrsberuhigung und überdies gewinnt der einst wundervolle Platz wieder sein parkähnliches grünes Antlitz zurück. Besonders die Platzeinfassung am nordöstlichen (Friedenauer) Ende des Breitenbachplatzes wurde im Zuge des mißglückten Autobahnbaus schwer zerstört; der Platz ist hier heute kaum noch erkennbar. Das wird sich nach der Stadtreparatur ändern. Auch die Ladenpassage der Künstlerkolonie kann dann wiederbelebt werden.
Der neu entstandene Raum entlang der Schildhornstraße sollte sodann mit einer dem Ortsbild entsprechenden Wohnbebauung genutzt werden. Bezüge zur Künstlerkolonie wären dabei genau so wünschenswert, wie eine Bezugnahme auf die Funktion des Platzes als städtebauliches Scharnier zwischen der dich bebauten Stadt im Nordosten und der grünen Villenkolonie im Südwesten.
Abschließend empfehle ich, dass die Straßenführung am Platz wieder reduziert wird, mit je einer Fahrspur je Richtung (statt derzeit zwei) und einem breiten Fahrradstreifen, so wie bereits auf dem Südwestkorso. Passend dazu sollte das Tempo am Platz auf 30 km/h reduziert werden. Dann kann auch endlich ein Zebrastreifen am Dahlemer Ausgang des U-Bahnhofs Breitenbachplatz eingerichtet werden. Kinder und Senioren, die sich dort heute kaum noch über de Straße trauen, werden es danken.
Allen Verantwortlichen, die sich für einen Rückbau des Betonmonsters am Breitenbachplatz eingesetzt haben, möchte ich an dieser Stelle noch einmal vom ganzen Herzen danken. Mit der Beseitigung der Sünden der Nachkriegszeit geben Sie dem Zentrum unseres Viertels seine Seele rurück. DANKE!
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Oliver Falk-Becker