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Lückenbebauung in Berlin

Siedlungsentwicklung und Wohnungsmarkt

Berlin ist eine Stadt, in dessen Stadtbild man immer noch deutlich die Zerstörungen aus dem zweiten Weltkrieg und auch die Teilung der Stadt sehen kann. Berlin ist schon die anziehenste Stadt in Deutschland und davon profitiert auch Brandenburg. Denn wenn es Berlin nicht gäbe, hätte Brandenburg mit sehr viel mehr Problemen zu kämpfen als es ohnehin schon hat. Nichtsdestotrotz läuft in Berlin vieles schief, was gerade dazu führt, dass die Stadt das Potenzial was sie hat, leider nicht mal ansatzweise ausschöpft. 

Ein weiterer Zuzug in die Stadt ist nicht nur zu erwarten, gerade jüngere Menschen werden Zwecks Ausbildung / Studium / Arbeit oder Lebensqualität nach Berlin ziehen (wollen), sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Ich finde, Berlin sollte eine Stadt für alle bleiben und es soll auch möglich sein, in die Stadt ziehen zu können. 

Wenn Berlin eine dynamische Stadt bleiben will, muss die Wohnungssituation endlich gelöst werden. Ich halte dabei mehr von Initiativen, die zu wirklich mehr Wohnraum führen, ohne überbordender Bürokratie oder ewig langen Studien. Es muss auch Wohnraum geben, den sich Studierende, Pensionäre, Familien, Alleinerziehende etc. leisten können. 

Berlin muss gar nicht weiter nach außen wachsen, man soll und muss sich auch aus rein städtebaulicher Ästhetik auf vorhandene Lücken konzentrieren. Es gibt in Berlin eine Vielzahl von Lücken, die unbebaut sind bzw. mit Parkplätzen versiegelt oder brach liegen. Daher sollte der Senat eine Aufstellung anfertigen, in welchen Bezirken sich wo und wie große Lücken befinden. Diese gilt es dann zu bebauen. Wenn man die wirklich vielen Lücken in Berlin auch nur ansatzweise bebauen würde, mit z.B. attraktiven, aber dennoch bezahlbaren Nischen- oder auch Normalgroßen Gebäuden, könnte man eine Vielzahl an zusätzlichen Wohnraum schaffen. Diese Lückenbebauung würde auch in beliebten Kiezen für zusätzlichen Wohnraum führen. Von dem entstandenen Wohnraum sollten dann mindestens 50% für einkommensschwächere Menschen vorbehalten werden, bzw. für größere Familien, Pensionäre, Geringverdiener oder Menschen, die sich die Mieten in Berlin einfach nicht mehr leisten können. Es gibt diverse günstige Bauweisen, die dennoch ansprechend aussehen, umwelteffizient sind und von guter Qualität. Hier kann man sich auch mehr trauen, gerade auch mal unkonventionell zu bauen, um Akzente zu setzen (nicht immer nur graue Blöcke mit Riesenfenstern). 

Natürlich müssen die Eigentumsverhältnisse geachtet werden. Kein Verständnis habe ich jedoch für Grundstücke mitten in der Stadt, die 10 und mehr Jahre vor sich hin rotten. Hier muss der Senat die Möglichkeit haben, das Grundstück dem Eigentümer abfinden zu können und dann kommunal die Gebäude zu errichten. Generell sollte die Bebaaung nicht Privatinvestoren vorbehalten werden, da diese eher den Wohnraum teuer weitervermieten wollen oder in Form von Eigentumswohnungen verkaufen wollen. Der Wohnraum muss vom Senat geschaffen werden, die die Baubehörden entsprechend personell aufrüsten und auch besser bezahlen, damit die Verwaltung nicht weiter chronisch ineffizient arbeitet. 

Beispielsweise kann man verhindern, dass Supermärkte ein eigenes Häuschen bauen mit einem großen Parkpklatz rundherum. Hier kann man den Parkraum in eine TIefgarage verlegen, den Supermarkt im Erdgeschoss errichten und darüber vier bis fünf Etagen Wohnungen bauen. Bestehende Lücken oder Flachbauten sollten folglich unbürokratisch und möglichst effizient bebaut werden. Das würde so viel mehr Wohnraum in Berlin schaffen!

 

Hawaiiano erstellt am
Referenznr.: 2021-09394

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