Zum Inhalt springen

Ansiedlung der TESLA-Gigafactory in Grünheide (Mark)

Siedlungsentwicklung und Wohnungsmarkt

Die Großansiedlung des Autoherstellers Tesla wird im gesamten Papier einmal am Rande als Beispiel auf Seite 4 genannt. Die immensen räumlichen Auswirkungen, die dieses Projekt bereits vor Inbetriebnahme des Werks zeitigt, werden im Strategischen Gesamtrahmen nicht erwähnt. In der Vorhabenliste wird das Projekt gar nicht aufgeführt. Das Projekt wird im Jahr 2021 nicht abgeschlossen sein. Der Ausbau des Werkes mit einer damit verbundenen Kapazitätserhöhung in der Produktion und beim Arbeitskräftebesatz sowie einer zusätzlichen Batteriefabrik werden zu erheblichen Entwicklungsschüben in der Region führen, die kanalisiert werden müssen. Ohne eine strategische Steuerung der Ansiedlung könnten sich die bereits vorhandenen „Wachstumsschmerzen“ im Berliner Umland weiter verstärken und nachtteilig auf die Hauptstadtregion und insbesondere für Ostbrandenburg auswirken.

Für die Endausbaustufe werden bis zu 40.000 Arbeitskräfte avisiert. Für den bisherigen Ausbau wird mit etwa 12.000 Arbeitskräften gerechnet. Dies führt im Handlungsfeld 1 zu gewichtigen Auswirkungen auf z.B. bestehende und zu erschließende Gewerbegebiete, da mit der Ansiedlung von Zulieferern und weiteren Dienstleistern mit ähnlichen Flächenbedarfen wie für das eigentliche TESLA-Werk zu rechnen ist. Gleichzeitig ist damit zu rechnen, dass ein Teil der Arbeitskräfte neu zuziehen wird und entsprechend bezahlbaren Wohnraum benötigt, vom Einfamilienhaus bis zur Geschosswohnung. Dazu wurde bereits in Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung ein Umfeldentwicklungskonzept „TESLA Gigafactory“ initiiert. Weitere Entwicklungsmöglichkeiten sollten auch in allen Kommunen der Landkreise MOL und LOS geschaffen werden, um insbesondere den Anforderungen in den folgenden Ausbaustufen zu entsprechen. Eine deutlich bessere und vor allem flächendeckende Mobilitätsanbindung ist dafür die Voraussetzung. Dies sollte auch im Handlungsfeld 2 mehr Berücksichtigung finden. Dies ist auch zur Schaffung und Anbindung der notwendigen sozialen Infrastruktur unabdingbar.

(Gemeinsame Stellungnahme der Regionalen Planungsgemeinschaft Oderland-Spree, der Euroregion Pro Europa Viadrina, der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder) und der Landkreise Märkisch-Oderland und Oder-Spree (KAG Oderland))

 

Regionale Planungsgemeinschaft Oderland-Spree erstellt am
Referenznr.: 2021-09362

Kommentare