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Gesamtkonzept zur sinnvollen Verteilung von Wohnraum in der Region BE-BB

Siedlungsentwicklung und Wohnungsmarkt

In den Debatten um die Knappheit von Wohnraum in der Stadt - und auch schon mancherorts auf dem Land - vermisse ich ein strategisches Gesamtkonzept zur sinnvollen Verteilung des Wohnraums in der Gesamtregion BE-BB. Mal provokant gesagt: Es gibt keinen Wohnraummangel, der Wohnraum ist nur schlecht verteilt. Hier braucht es aus meiner Sicht zunächst einmal eine umfassende und gute Datengrundlage, insbesondere zu den folgenden Fragen:

- Wo lässt sich welcher Bedarf ermitteln? (Anfragen an Immobilienportale) 

- Wo gibt es Leerstand/Brachen im Siedlungsgebiet, einschließlich Ausbaureserven (Dachgeschosse)?

- Wo gibt es Zweitwohnsitze?

- Welche Personenanzahl lebt wo auf wieviel qm?

- Welche Bevölkerungsgruppen leben im Schnitt auf besonders großen Wohnflächen? (Annahme: ältere Personen leben häufig in überdimensionierten Wohnungen) Wie sind die durchschnittlichen Preise für diese Wohnflächen?

- Welche Bevölkerungsgruppen leben im Schnitt auf besonders kleinen Wohnflächen? (Annahme: Familien innerhalb des S-Bahn-Rings)

- Qualitative Erhebung: Was sind die Gründe für Menschen, auf besonders großen Wohnflächen zu leben? (Annahme: ältere Personen möchten nicht umziehen, aber sicher zahlen sie auch noch besonders günstige Mieten) Was würde die Menschen bewegen, in eine kleinere Wohnung umzuziehen?

- Wie könnte man erreichen, dass der Wohnraum sich besser nach den tatsächlichen Bedürfnissen verteilt? Welche Anreize sind erforderlich?

- Welche Bevölkerungsgruppen in der Stadt könnten mit welchen Anreizen dazu animiert werden, aufs Land umzuziehen? 

- Welche Anreize bräuchten das Land Berlin einerseits und brandenburgische Kommunen mit Bevölkerungsschwund andererseits, um gemeinsame Maßnahmen zu ergreifen, damit sich die Bevölkerung gleichmäßiger im Siedlungsgebiet verteilt? Hier müsste man auch mal innovativer denken! Mal eine spontane Idee (nicht zu Ende gedacht): Was kostet das Land Berlin das Hinterherhecheln hinter der massiven Bevölkerungszunahme, der Ausbau der Infrastruktur, die sozialen Kosten? Was könnte das Land Berlin in Schrumpfungsregionen finanzieren, um dort z.B. Quartiere für eine größere Anzahl von Familien aus der Stadt zu schaffen? (Eine einzelne Familie wird sich scheuen, in ein Dorf ohne Kinder zu ziehen, ich selbst ziehe wegen der Kinder nicht auf mein Dorf, da sie dort keine Spielkameraden hätten.)

Himpf erstellt am
Referenznr.: 2021-09232

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