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Das Stadtklima retten!

Team 3

Liebe Planerinnen und Planer vom Team 3

Ihr habt sicher eine Menge Zeit und guter Ideen in Euren Entwurf zum Blankenburger Süden gesteckt. Ihr bekamt von Berliner Senat die Vorgaben und habt Euch bestmöglich in die Materie eingearbeitet, um die geforderte Anzahl Wohnungen in dem zur Verfügung stehenden Areal unterzubringen. Aber Neubauvorhaben dieser Größe sind nun out of date. Berlin hat bereits im letzten Dezember für die Hauptstadt die "Klimanotlage" erklärt. Jetzt muß endlich danach gehandelt werden. Die noch vorhandenen Freiflächen der Stadt gehören sämtlichst geschützt – zum Kühlen der Stadtluft, zum Versickern des Regenwassers, als Rückzugsmöglichkeit für Tiere und Pflanzen, und – nach den Erfahrungen seit der Corona-Epidemie besonders wichtig – als Regenerierungsareale für die Städter. Wo jetzt noch das ehemalige Rieselfeld liegt, soll ein Naherholungsgebiet hin, ein Klimawald, eine Stadtplantage für regionale Produkte – aber keine weitere Großbaustelle, die zig Hektar Fläche versiegelt, tausende Tonnen Stahlbeton verbaut, die Temperaturen in der Innenstadt weiter anhebt und noch weniger Freiraum für die Bewohner des Nordosten Berlins übrig läßt. Bitte sucht Euch woanders Eure Betätigungsfelder, die Planungen für Blankenburg sind einfach nur falsch!

Hardwehr bearbeitet am
Referenznr.: 2020-06357

Rückmeldung

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen erstellt am

Antwort des Teams

Wir beteiligen uns an diesem Verfahren mit einem Testentwurf, weil die Ansprüche an den Planungsraum komplex sind. Wir denken, dass es notwendig ist, über die vielschichtigen Bedarfe und Ansprüche an die Fläche, die sich aus dem direkten Umfeld, aber auch aus der Gesamtstadt ergeben, zu diskutieren: Was wäre, wenn im Blankenburger Süden dringend benötigter, bezahlbarer Wohnraum, Schulen, Kindergärten und andere soziale Einrichtungen entstehen würden? Wie kann eine Planung aussehen, die diese Bedarfe in Balance bringt mit dem Wert des Bodens, den Ökosystemleistungen, die Sie benennen und den Wünschen der Anwohner?

Wir erlauben uns mit dem Testentwurf einen Vorschlag zu machen. Geleitet ist der Entwurf durch das Ziel einen kreislaufgerechten Stadtteil zu gestalten.

Unser Planungsansatz heißt „Landschaf(f)t Stadt“: Die Landschaft schafft die Stadt. Wir halten einen 60ha großen Landschaftsraum frei von Bebauung. Hier entstehen Waldflächen, Gartenareale und große Retentionsflächen („Waldland, Gartenland, Bachland“). Ein Landschaftsraum dieser Größe wirkt klimaregulierend, übernimmt Regenwassermanagement, produziert Nahrung, erhöht die Biodiversität und bietet diverse Erholungsräume für die AnwohnerInnen.

Innerhalb der bebauten Flächen sind grüne Höfe und Plätze angelegt, alle Dachflächen werden begrünt, die Dächer der Gewerbehallen werden für Nahrungsmittelproduktion in Gewächshäusern genutzt – eine Doppelnutzung der bebauten Flächen.

Die Gebäude sind als Holzkonstruktionen vorgeschlagen, es sollen Gebrauchtmaterialien und -bauteilen („Recycling“) verwendet sowie recyclinggerechte Konstruktionsweise und Bauteile zum Einsatz kommen (u.a. schadstofffrei, sortenrein, schadensfrei demontierbar).

Mit den vier Testentwürfen liegen nun Ergebnisse für eine konkretere Diskussion zur Zukunft des Blankenburger Südens vor. Die Ergebnisse machen deutlich, welche Ansprüche an eine baulich-freiräumliche Entwicklung gestellt werden müssen.

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